Ehrwalder Heimatmuseum e. V.

Museum im Spinnhof

Voriger
Nächster

Landkarte auf Seide

Das Tuch mit der Straßenkarte von Nord- und Süditalien wurde, an einer Latsche hängend, unweit der Ab­sturz­stelle „Beim Wasser“ von meiner Mutter Josefa Kerber gefunden. Meine Mutter stammte aus Nassereith und suchte, wie mehrere Einheimische, an den verschiedenen Absturzstellen der Flugzeuge nach Fallschirm­seide.

Weiter:
Anlässlich einer Unterhaltung mit Professor Dr. Siegfried Niedermeier kam man auf dieses Taschentuch zu sprechen und Prof. Niedermeier bat sie, diese Silk-Map dem Heimatmuseum zu stiften. In dieser Zeit erfolg­ten auch die Nachforschungen durch Paul Richter und Gerd Leitner über die Geschichte des Luftkampfes und die Vorbereitungen zur Errichtung eines Gedenksteines in Ehrwald. weiter

 

Die 465th Bomb Group der 15th USAAF startete um 06:44 vom Flugfeld Pantanella in Süditalien/ Apulien mit dem Angriffsziel Dornier-Flugzeugwerke in Manzell/Friedrichshafen am Bodensee. Nach dem Bombenabwurf sollte der Verband eine Kehrtwendung einleiten und über das Außerfern nach Italien zurückfliegen. Eine Gruppe wurde von der Hauptgruppe abgespalten und blieb ohne Jäger-Begleitschutz zurück, was von der deutschen Aufklärung bemerkt wurde. Das alarmierte deutsche IV Sturm Jagdgeschwader 3 Udet vom Fliegerhorst Kauf­beuren flog den An­griff auf den zurückgebliebenen Verband und es fand ein Luftkampf im Gebiet zwischen Fernpaß und Zugspitze statt, in dem acht amerikanische Maschinen und acht deut­sche Jagdflugzeuge abgeschossen wurden. Der Bomber Liberator 42-95284 stürzte brennend west­lich der Nassereither Alm beim sogenannten „Wasser“ ab. Dieser Bomber gehörte zur 465th Bomb Group – 782nd Bomb Squadron. Pilot war 1st Lt. Howard F. Fiecoat.

Sieben Besatzungsmitglieder, darunter Pilot und Co-Pilot, sind gefallen (KIA = killed in action):

Drei Besatzungsmitglieder wurden gefangen genommen (POW = prisoner of war):

  • Clovis A. Kennedy
  • Francis E. Dyer
  • Francis O.Lee

Die US-Luftwaffe ließ die 30 toten US-Amerikaner nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges exhumieren und in US-amerikanische Militärfriedhöfe umbetten.
Das Bild zeigt den Grabstein im Jefferson Barracks National Cemetery St. Louis, Missouri, USA.