Ehrwalder Heimatmuseum e. V.

Museum im Spinnhof

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Der Friseur und seine Werkzeuge

Da ich aus dem Friseurberuf komme und schon mein Vater einen Salon betrieb, hat mich dieser Beruf von jeher sehr interessiert. Der Beruf lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Die Bader besorgten das Baden, formten den Bart und die Haare, machten einen Aderlass, versorgten Wunden und vieles mehr. Schon im 15. Jahrhundert bildeten die Barbiere und Chirurgen eine eigene Zunft. Schon damals musste man 3 Jahre Lehrzeit und 3 Jahre Wanderschaft bei anderen Meistern machen.

Bilder 1 und 2 zeigen Brennscheren welche auf diesem Gestell heiß gemacht wurden. Angezündet wurde mit Spiritus. Man nahm die Brennschere in die Nähe des Mundes um zu spüren ob die Tem­peratur passt. War man zu heiß, verbrannte das Haar, zu kühl konnte man nicht formen. Noch bei der Meisterprüfung vor 47 Jahren wurde noch onduliert und eine Perücke geknüpft.

Bilder 3, 4, und 5 zeigen verschiedene Typen von Brennscheren.

Bild 6 zeigt eine Brennschere zum Glätten – sie wurde auch bei Bärten zum Formen verwendet. Im Bild 7 sind Haarschneidemaschinen zu sehen: drei welche von Hand bedient wurden und eines der ersten Elektrischen Modelle. Bild 8 zeigt einen elektrischen Kamm zum Formen und einen Haarföhn.

Rasiermesser, wie sie in Bild 9 zu sehen sind, werden noch immer verwendet. Auch heute wird bei der Meisterprüfung eine Rasur und Bartpflege verlangt. Bart zu tragen ist wieder voll im Trend. Auf dem Leder wird das Messer abgezogen und geschliffen. Es gibt hole, halbhole und volle Messer. Das Bild 10 zeigt noch ein paar Requisiten zum Eindrehen der Haare und die Klammern zum Formen von Wellen. Im letzten Bild (11) sind zwei Spangen von unserer „Seebensee Wirtin“ zu sehen.